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Leichte Taschenmesser – die 8 besten Sahnestücke 2020

Warum leichte Taschenmesser? Man macht sich ja gerne lustig über Frauen und ihre Handtaschen beziehungsweise was sie alles in diesen Handtaschen haben. Aber auch Männer sind heutzutage zunehmend mit allerlei Gerätschaften überlastet, die wir mitschleppen. Unsere Taschen sind prall gefüllt mit unzähligen Gadgets, Schlüssel, Geld, Mobiltelefon, Taschenmesser und noch mehr. Da der Platz in Taschen aber auch auf dem Weg zu uns in den Verpackungen meist knapp bemessen ist, reicht es oft nicht mehr aus, dass ein Produkt nur für den vorgesehenen Zweck effektiv ist – es muss auch gut gestaltet sein, und das bedeutet in der Regel, dass das Gewicht niedrig gehalten werden muss.

Die 8 besten leichten Taschenmesser 2020 – hier sind sie:

  • Spyderco Delica 4
  • Cold Steel Broken Skull
  • Böker Plus Patriot
  • CRKT Ripple
  • Kershaw Leek
  • SOG Vulcan Mini
  • Kizer Gemini
  • Fox Terzuola

Bei Messern ist ein aussagekräftiger Parameter das Verhältnis von Klingenlänge zu Gewicht um einschätzen zu können mit was für einem Kaliber wir es zu tun haben. So gerne wir auch fettes schweres Klappmesser mit 12 cm Klinge mit uns herumtragen würden, oft ist es lästiger als dass es hilfreich ist. Ein Riesenmesser das mehr die Hosentasche belastet, als es nützt ist kein gutes Alltagsmesser. Weniger ist oft mehr, darum hier eine (unvollständige) Abhandlung einiger der den besten, leichtgewichtigen EDCs, die ihrem Image als leichte Taschenmesser alle Ehre machen.

Spyderco Delica 4

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,16

Klingenlänge: 7,4 cm | Gewicht: 71 g | Stahl: ZDP-189 | Herkunft: Japan

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Das Delica ist ein langjähriger Favorit der Spyderco-Fangemeinde, neben anderen populären Modellen wie dem Endura (Verhältnis 1,03), dem Stretch (Verhältnis 0,95) und dem häufig geliebten ParaMilitary 2 (0,92). Das Delica 4 hier ist mit dem etwas unkonventionellen High-End-Stahl ZDP-189 ausgestattet. ZDP-189 von Hitachi ist nach wie vor einer der leistungsfähigsten Messerstähle, obwohl er schon relativ lange auf dem Markt ist. ZDP-189 hat einen extrem hohen Kohlenstoffgehalt – mehr als 50% höher als moderne pulvermetallurgische Superstähle wie CTS-204p oder Böhler M390 – und praktisch kein Vanadium. Auf der Rockwell-Härteskala erreicht er 64-65 HRC, was im Grunde genommen bei heutigen Serienstählen unübertroffen ist und eine Klinge ergibt, die unglaublich lange scharf bleibt. Er ist nicht etwas weniger korrosionsbeständig, obwohl er mehr als den Mindestgehalt an Chrom aufweist, um als rostfrei zu gelten, also Vorsicht bei säurehaltigen Lebensmitteln!

Das Delica 4 ZDP-189 im Detail

Wie bei den meisten anwenderorientierten Spyderco Messern liegt der Schwerpunkt auch hier auf der Ergonomie. Das Delica ist ein Lockback mit einer Boye-Arretierung, die ein versehentliches Lösen der Sperre verhindert. Außerdem ist es zur Verwendung als Jagdmesser konzipiert. Eine voll-flach geschliffene Klinge mit Drop Point-Spitze sorgt für eine entspannte Feinarbeit, und ein flacher Vorderschaft sorgt für einen soliden, festen Griff, während die Daumenrampe die Hand oben hält.

Wie die meisten anderen leichten Spydercos verfügt auch das Delica über FRN-Schalen (glasfaserverstärktes Nylon) mit bidirektionaler Textur für einen soliden Griff und über ein ineinander verschachteltes, skelettiertes Edelstahl-Futter für mehr Stabilität. Die Befestigungslöcher ermöglichen es, den Trageclip auf 4 verschiedene Arten zu positionieren. Mit nur knapp über 70 g knackt das Delica die magische Grenze von 1,00 im Verhältnis Klinge zu Gewicht. Immer noch robust genug, um sich auf das Messer verlassen zu können, und leicht genug, um es in der Tasche nicht zu spüren. Und dann noch mit einem exotischen High-End-Stahl – ist es eine hervorragende Wahl.

Darüber hinaus muss auch erwähnt werden, dass das Delica in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen erhältlich ist – VG-10-Stahl, verschiedene Grifffarben, sogar eine Titan-Version mit Damastklinge. Spyderco weiß eben wie man seine Fans erfreuen kann … 😉

Cold Steel Broken Skull

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,29

Klingenlänge: 10,2 cm | Gewicht: 88 g | Stahl: CTS-XHP | Herkunft: Taiwan

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Wenn ich dir sagen würde, dass jemand vor kurzem ein Messer herausgebracht hat, das in Zusammenarbeit mit einem professionellen Wrestler, dem berüchtigten „Stone Cold“ Steve Austin entworfen wurde, würden du vielleicht keine großen Hoffnungen in die Qualität oder das Design dieses leichten Taschenmessers setzen. Wenn ich dir weiterhin sagen würde, dass es von Cold Steel hergestellt wurde, wären deine Erwartungen vielleicht sogar noch geringer. Darum ist es vielleicht auch überraschend, dass das Produkt dieser exotischen Verbindung … ein sehr hochwertiges und praktisches EDC-Messer ist.

Der martialische aber auch einprägsame Name dieses neuen Klappmessers ist ein weiterer Beweis dafür dass es den Leuten bei Cold Steel, also Lynn Thompson & Kollegen, jetzt ernsthaft gute Messer herzustellen, statt die Wünsche von Angebern zu befriedigen – gute Nachricht! Für den Anfang sind die Daten dieses Messers bemerkenswert: 10 cm Klinge mit einem Gewicht von 85 g – ein wirklich effizientes Teil.

CTS-XHP und Tri-Ad Lock

Auch bei den Materialien hat Cold Steel nicht gespart: Die Klinge – eine vollständig hohl geschliffene Clip Point Klinge – besteht aus Carpenter CTS-XHP-Stahl, auf den Cold Steel sukzessive von seinem alten Standard, AUS-8A, umgestellt hat. CTS-XHP ist angesichts des Preises eine wirkliche Überraschung, und man kann drauf wetten, dass die Schnitthaltigkeit und Korrosionsbeständigkeit hervorragend ist. Und wenn nicht wegen des Stahls, dann auf jeden Fall wegen der (vielleicht etwas unnötigen) schwarzen Beschichtung der Klinge. Die supersolide Tri-Ad-Verriegelung ist ein weiteres herausragendes Ausstattungsmerkmal – sie hat einen Anschlagstift, der sich zwischen der Sperrstange und dem Klingenschaft befindet und zuverlässig Biegung und Abnutzung zwischen den beiden Oberflächen eliminiert, und ein knackiges Geräusch beim Öffnen macht.

Die G10-Griffe sind die übliche Edelstahl-Auskleidung und in einer breiten Farbpalette erhältlich – von Signal-Orange über „Coyote Tan“, Grün, Hellblau, Grau und Pink (mehr Messer für die Ladies hier), um jedem Geschmack gerecht zu werden. Ein Taschenclip für tiefes Tragen mit Spitze nach oben, der sowohl für rechts- als auch Linkshänder konfigurierbar runden dieses gut-designte Messer ab. Das Einzige, worüber man sich vielleicht Sorgen machen muss ist, wie man den dominanten Schriftzug „Broken Skull“ von der Klinge entfernen kann, ohne die Oberfläche zu ruinieren.

Böker Plus Patriot

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,60

Klingenlänge: 8,6 cm | Gewicht: 60 g | Stahl: 154CM | Herkunft: USA

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Ist es ein Delica? Oder ein Endura? Nein, dieses leichte Taschenmesser es ist ja gar kein Spyderco … interessant! Das Patriot ist das erste Messer von Böker, das in den Vereinigten Staaten hergestellt wurde (von Fox Cutlery USA, einer Tochtergesellschaft des in italienischem Besitz befindlichen Unternehmens Fox Cutlery), und es ist ein Anschlag auf Spydercos leichtgewichtige Brückenpfeiler im EDC-Markt. Tatsächlich weist es in vielerlei Hinsicht eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Delica auf – am offensichtlichsten sind die Griffe aus GFN („Flass-Filled Nylon“ – Glasfasergefülltes Nylon) mit ausgeprägter Texturierung für einen sicheren Griff. Der Patriot verzichtet zu Gunsten der Gewichtsersparnis auf ein Edelstahlfutter, was ihn mit einem Kampfgewicht von nur 60 g zu einem wirklich leichten Taschenmesser macht. Trotzdem bietet immer noch einen tiefen Vier-Finger-Griff sowie einen teilweisen Vorwärts-Choil. Ein Lockback sichert die Klinge im geöffneten Zustand.

Groß und doch klein

Die Klinge aus 154CM (ein hochwertiger Mittelklasse-Stahl, Made in USA) hat eine Drop-Point-Form mit hohem Flachschliff. Geöffnet wird das Böker Plus Patriot per Daumenbolzen. Das Interessante am Patriot ist, wie viel Klinge er wegpackt – während sein Griff 3,5 mm kürzer als der des Delica ist, ist die Klinge tatsächlich gute 12 mm länger, was das Design des Patriot zu einem sehr effizienten macht. Der tief-trage Taschenclip kann mit Spitze nach oben für Links- oder Rechtshänder konfiguriert werden. Obschon alle Patriots die gleichen Abmessungen haben, hat man die Wahl zwischen mehreren Farben: Blau, Schwarz oder Orange mit einer satinierten Klinge sowie Kojoten-Braun mit einer stonewashed-Klinge. Es gibt auch eine Version mit schwarzem Griff und einer schwarz beschichteten Klinge mit teilweisem Wellenschliff, für den der es mag. Das Patriot bietet somit eine echte, in den USA hergestellte Alternative zu den Spydercos Standardmodellen für leichte Taschenmesser, Delica und Endura, mit einzigartigen Merkmalen. Mal schauen was Raimund Lhotak, der Designer, als Nächstes erfindet!

CRKT Ripple

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,24

Klingenlänge: 7,9 cm | Gewicht: 71 g | Stahl: 8Cr14MoV | Herkunft: Taiwan

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Weiter zum nächsten leichten Taschenmesser. Das Ripple war der erste Entwurf von Ken Onion für Columbia River Knife and Tool (CRKT) als er 2010 von KAI (Kershaw/Zero Tolerance) dorthin migrierte. Es gibt mittlerweile zwei verschiedene Größen des Ripple, aber hier konzentrieren wir uns auf das ursprüngliche Ripple mit seiner knapp 8 cm langen Klinge (im Vergleich zum kleineren Ripple 2 mit einer nur 7 cm langen Klinge, die nicht viel leichter ist). Wie viele CRKT-Produkte ist auch das Ripple in zwei Varianten erhältlich – ein preiswerteres Modell mit Aluminiumgriffen und Futterschloss mit einer 8Cr14MoV-Klinge und eine Premium-Version mit Edelstahlgriffen, einem integrierten Rahmenschloss und einer Premium-Klinge aus Acuto+-Edelstahl. Die rostfreie Version ist zwar etwas schwerer, mit 1,05:1 aber immer noch im positiven Bereich, und das geringe Mehrgewicht lohnt sich schon wegen des robusteren Schlosses und der Top-Bearbeitung.

Unabhängig von der Variante wird jedes Ripple mit IKBS („Ikoma Korth Bearing System“) geliefert, einem kugelgelagerten Zapfen ohne Käfig, der die Reibung beim Öffnen verringert und dem Ripple ein Verhalten gibt, das sonst nur Messer die ein Vielfaches mehr kosten haben. Wer also nach klassischer Ken Onion-Ergonomie sucht, sich aber nicht mit dem Speed-Safe-Mechanismus von Kershaw befassen will, sollte sich unbedingt mal das CRKT Ripple näher anschauen!

Kershaw Leek

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,00

Klingenlänge: 7,6 cm | Gewicht: 85 g | Stahl: 14C28N | Herkunft: USA

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Das Leek gehört zur Serie von Ken Onion von Modellen mit Zwiebelbezug (Onion = Zwiebel), die er während seiner Zeit bei Kershaw (1996-2010) für diese Marke fertigte (zu der auch das Scallion, Chive, und Shallot – also Frühlingszwiebel, Schnittlauch und Schalotte – gehörten). Es ist eines der bekanntesten und meistverkauften Kershaw-Modelle überhaupt. Selbst Menschen, die keine erklärten Messer-Liebhaber sind, haben wahrscheinlich schon einmal eins gesehen. Schließlich wird es seit einer halben Ewigkeit produziert, ohne dass die Nachfrage einbricht. Warum ist es so beliebt?

Nun, es ist leicht, nützlich, macht Spaß es zu bedienen und es ist einzigartig. Leeks werden mit Futterschlössern hergestellt, diese wiegen rung 70 g bzw. Rahmenschlössern die dann rund 85 g wiegen. Alle bis auf das Random Leek (siehe hier) haben eine nadelspitze Wharncliffe-Klinge, die für das Auge zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber bei alltäglichen Aufgaben sowie Essenszubereitung äußerst nützlich ist.

Exkurs: Speedsafe Verschluss

Das Markenzeichen des Leek ist sein Speedsafe-unterstützter Öffnungsmechanismus. Was heutzutage alltäglich erscheint war damals eine revolutionäre Idee war, die Onion für Kershaw seinerzeit auf den Weg brachte. Um die obskuren Gesetze in Bezug auf den Besitz und die Verwendung von Springmessern und ähnlichem zu umgehen, schuf Onion ein Torsionsstab-System, das dieselben Aufgaben erfüllt – legal. Kurz erklärt funktioniert es etwa so: die Feder ist in der Griffschale versteckt, die mit dem Klingenzapfen und dem Rahmen selbst verbunden ist und sowohl als geschlossene Raste wirkt als auch die Klinge aufschnappen lässt, sobald diese etwa 10% ihres Weges manuell geöffnet wurde. In der Praxis ist es genauso schnell wie ein automatisches Messer.

Während der Liebhaber-Markt sich mittlerweile von öffnungsunterstützen Messern entfernt hat, da man es eher als eine Spielerei ansieht, wäre es bei einem leichten Taschenmesser mit einer superleichten Klinge wie dem Leek nahezu unmöglich, hier einen guten händisch bedienbaren Flipper ohne eine unbequeme, harte Arretierung zu implementieren. Zusätzlich gibt es auch einen Mechanismus am Ende des Griffs zur Verriegelung der Spitze, der verhindert, dass sich die Klinge versehentlich in der Tasche öffnet, was aber normalerweise kurz nach dem Erwerb des Messers schnell vergessen wird …

Ein Suchtfaktor?

Mit einem Zug an der Flipperlasche schnappt also die gut 7,5 cm lange Klinge heraus und hat so eine ganz neue Generation von Messer-Afficionados hervorgebracht, die durch die Speedsafe-Mechanik in eine lebenslange Abhängigkeit namens „Taschenmessersucht“ hineingezogen wird. Aber das ist OK, denn das Leek ist immer noch ein großartiges Messer – dünner als ein durchschnittliches Smartphone, nur 15 g schwerer als ein Zippo und schärfer als ein gut ausgebildeter Wachhund – mit einem Leek in der Tasche kann man nichts falsch machen. Ob es ein Standardmodell mit Futterschloss, Sandvik 14C28N Stahl und bunten Aluminiumgriffen ist, oder ein verbessertes Modell mit exotischer Kompositklinge (Rücken aus 13C26 Stahl, geschärftes Ende aus D2 Stahl und mit Kupfer zusammengesintert) ist, oder das neue Karbonfaser-Leek mit einer stonewashed CPM-154-Klinge und Griffschalen aus G10. Wie dem auch sei, wer wsich dafür entscheidet wird ein zeitloses Stück Messerdesign von einem der wahren Meister auf diesem Gebiet besitzen.

SOG Vulcan Mini

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 0,88

Klingenlänge: 7,6 cm | Gewicht: 96,4 g | Stahl: VG-10 | Herkunft: Japan

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SOG ist eine Marke, die unter Messer-Enthusiasten viel gerade viel Liebe erfährt, und es ist nicht schwer zu erkennen, warum. Viele ihrer Produkte werden bei den großen Einzelhändlern neben Gerber Messern verkauft. Aber sie können es auch besser.

Wie viel besser? Nun, die Vulcan-Serie sind ehrlich großartige Messer. Und während das Vulcan in voller Größe das Aushängeschild der Marke SOG ist, ist das Mini Vulcan ein Messer in EDC-Größe, das sich besser in die Tasche stecken lässt und unter 100 g wiegt. Und nett anzusehen ist es auch: organische Kurven, eine abgeschrägte Daumenrampe, die in den Griff eingeformt ist, und das exponierte Futter am Griffende mit SOG-Logo.

Aber auch die Klinge ist ein Hingucker. Erhältlich ist sie in drei Ausführungen, hergestellt aus VG-10 – einem laminierten San Mai-Kern: als satinierte oder beschichtete Drop-Point-Klinge oder als glänzend satinierte Klinge im japanischen Tanto-Stil (eine geschwungene Vorderkante, im Gegensatz zu amerikanischen Tantos, die eine gerade Vorderkante und einen steilen Übergang haben). Eine sanfte Rückbiegung (“ Recurve“) bei allen Modellen erhöht die effektive Schnittkantenlänge und tut auch den Augen nicht weh.

Arc Lock

Das Teil der Vulcan-Serie das man aber am meisten abfeiern sollte ist das Arc-Lock: ein proprietäres Schloss von SOG, das in seiner Funktion ähnlich wie das Axis-Lock funktioniert, sich aber beim Einrasten in einem Bogen abwärts und vorwärts bewegt. Es verwendet eine Feder um in den Nocken einzugreifen und eine Arretierung für die „Flossen“-Lasche zu bieten, während die Seitenlasten von der Klinge ferngehalten werden – und darum klappt es sehr schön auf.

Das Mini Vulcan bietet ein bemerkenswert gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, einen der besten Schliffe der Branche, elegantes gutes Aussehen, eine saubere und robuste Verriegelung (getestet mit über 100 kg Verriegelungsstärke) – und das alles für unter 100 Dollar (US Preis, in Deutschland ist es zur Zeit leider nicht erhältlich).

Kizer Gemini

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 0,86

Klingenlänge: 7,9 cm | Gewicht: 102 g | Stahl: CPM-S35VN | Herkunft: China

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Kizer ist ein relativ neuer Name in der Messerszene, und sie (zusammen mit Marken wie Reate, Stedemon, WE Knives und anderen) tun ihr Bestes, um das Ansehen von chinesischen Messerherstellern vom Image der Restrampe mit qualitativ minderwertigen Kopien hin zu respektablen Lieferanten von Qualitätsprodukten zu ändern. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, bei möglichst vielen Produkten mit angesehenen Designern zusammenzuarbeiten.

Das Gemini ist eine Modifikation einer bereits existieren Produktionsversion, des Jasmine von Ray Laconico, und hat einen ganz besonderen, vor allem aber seltenen Trick: objektiv betrachtet ist es ein besseres Messer zu einem niedrigeren Preis. Dies ist den höheren Produktionszahlen geschuldet mit dem ein Custom-Messer nicht mithalten kann, denn das Jasmine von Arizona Knives kostet im Durchschnitt rund 800 Dollar, je nach Ausstattung, oder etwa das Fünffache dessen, was das voll ausgestattete Gemini kostet. Das Gemini hat darüber hinaus auch noch Merkmale, die beim Jasmine nicht vorhanden sind – wie etwa konturierte Griffe, einen Keramikkugellagerzapfen und CPM S35VN-Stahl im Vergleich zu Laconicos D2-Werkzeugstahl.

Varianten

Es gibt zwei verschiedene Varianten des Kizer Gemini: die Originalversion kommt mit konturierten Titangriffen, blau eloxierte Akzentbeschlägen, einem Taschenclip und einer stonewashed-S35VN Klinge für rund 165 Euro. Des weiteren gibt es noch die neuere Vanguard-Linie, mit der Kizer die Preise nach unten drückt: Mit G10-Griffen, rostfreiem Futter (entweder in schwarz mit hellblauem Backspacer oder grün mit schwarzem Backspacer) und einer stonewashed VG-10-Klinge kosten sie nur etwa die Hälfte. Beide Versionen liegen gewichtsmäßig kaum auseinander, wo bei die günstigere Vanguard-Linie einen Tick schwerer ist.

Die Klingenlänge ist bei beiden aber gleich und eine vollständig flach geschliffene Drop Point-Klingen – der Inbegriff von Praktikabilität. Zusätzlich macht sich Kizer gerade einen Namen als Hersteller einer der besten Flippermechanismen auf dem Markt – butterweich und mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit – geht einem hier im positivsten Sinne Wort wörtlich das Messer in der Tasche auf! Ein klares Zeichen dafür, dass die Chinesen auf dem richtigen Weg sind und wir zukünftig noch einige (positive!) Überraschungen erleben werden.

Fox Terzuola

Verhältnis KLINGE zu GEWICHT: 1,12

Klingenlänge: 8,9 cm | Gewicht: 88 g | Stahl: N690Co | Herkunft: Italien

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Kommen wir zum letzten Kandidaten – ein weiteres unentdecktes Juwel der Messerindustrie. Das Terzuola Klappmesser von Fox wurde von einem der größten Namen im Bereich taktischer Messer entworfen und ist eine Kooperation zwischen Bob Terzuola und dem italienischen Hersteller Fox Cutlery, der vor Jahren auch schon das markante Volpe für Spyderco produzierte.

Es ist unverkennbar ein Terzuola-Design, von der langen, dünnen Drop Point-Klinge über die charakteristische Daumenscheibe (statt wie meist üblich, Daumenbolzen) bis hin zum schlanken, kastenförmigen Griff. In geschlossenem Zustand steht die Klinge kaum über das Futter hinaus, was es zu einem äußerst schlanken Taschenmesser macht. Wobei die knapp 9cm lange Klinge aber robust genug für anspruchsvoller Schneidaufgaben ist. Die Klinge ist aus Böhler N690Co-Stahl gefertigt – ein solider, korrosionsbeständiger, rostfreier Stahl mittlerer Güteklasse, der ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schnitthaltigkeit und Wartungsfreundlichkeit bietet.

Interessante Details des Fox Terzuola

Zu den weiteren Vorzügen des Terzuola gehört ein rostfreier Sperrbügeleinsatz mit Doppelfunktion, der einerseits verhindert, dass sich die Klinge zwischen der rostfreien Klinge und den Titangriffen verklemmt, andererseits aber auch als Sperrbügel-Nachlaufsperre im Stile von Rick Hinderer dient, die bei Bedarf entfernt beziehungsweise ersetzt werden kann. Die offene Konstruktion mit sanduhrförmigen Abstandshaltern erleichtert die Reinigung des Messers und reduziert das Gewicht. Auf der ästhetischen Vorderseite lassen überdimensionierte Schwenkbeschläge und ein 3D-gefräster Taschenclip aus Titan das Terzuola wesentlich teurer aussehen, als es ist.

Für das Terzuola mit Titangriff hat man die Wahl zwischen einer regulären silbernen oder blauen Eloxierung, oder, wer es etwas „eleganter“ mag, für den gibt es für einen vergleichsweise geringen Aufpreis auch eine Version mit Damastklinge und Bocote-Holz-Griffen über rostfreiem Edelstahlfutter. Egal für welche Version man sich entscheidet, alle Versionen sind sowohl für den täglichen Gebrauch geeignet als auch um Eindruck zu schinden.

Damit sind wir am Ende. Ist dein/Ihr Lieblings-Leichtgewicht dabei? Wenn nein, welches ist es?

Titelbild: Castorly Stock & mali maeder von Pexels

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