Die wichtigsten Messer-Fachbegriffe – was bedeutet was?

Ein Messer (englisch: „Knife“, Mehrzahl „Knives“, möglicherweise vom altnordischen Knifr („Klinge“)) ist ein Werkzeug mit einer Schneide oder Klinge, die an einem Griff befestigt ist. Das erste Werkzeug der Menschheit wurde ursprünglich aus Gestein, Knochen, Feuerstein und Obsidian hergestellt. Im Laufe der Jahrhunderte, im Zuge der Verbesserungen in der Metallurgie wurden Messerklingen dann zunehmend aus Bronze, Kupfer, Eisen, Stahl, Keramik und Titan hergestellt. Die meisten modernen Messer haben entweder feste oder klappbare Klingen. Dabei variieren die Klingenmuster und -stile je nach Hersteller und Herkunftsland.

Messer können verschiedenen Zwecken dienen. Jäger benutzen ein Jagdmesser, Soldaten benutzen das Kampfmesser, Späher, Camper und Wanderer tragen ein Taschenmesser; es gibt Küchenmesser für die Zubereitung von Speisen (Kochmesser, Gemüsemesser, Brotmesser, URL Hackmesser), Tischmesser (Buttermesser und Steakmesser), Waffen (Dolche oder Schnappklingen), Messer zum Werfen oder Jonglieren und Messer für religiöse Zeremonien oder Ausstellungen (der Kirpan). Quelle: Wikipedia

1. Charakteristische Bestandteile von Messern

Bestandteile eines Messers
  1. Klinge
  2. Griff
  3. Spitze – das vordere Ende des Messers das zum stechen benutzt wird
  4. Schneide – die Schnittfläche des Messers die sich von der Spitze bis zur Ferse erstreckt
  5. Schliff – die Querschnittsform der Klinge
  6. Rücken – der dickste Teil der Klinge; auf einem einschneidigen Messer, die der Kante gegenüberliegende Seite, auf einem zweischneidigen Messer mehr zur Mitte hin
  7. Fuller – die Rille um die Klinge leichter zu machen
  8. Ricasso – der flache Abschnitt der Klinge, der sich an der Verbindungsstelle der Klinge mit dem Knauf oder dem Schutz des Messers befindet
  9. Schutz – die Barriere zwischen der Klinge und dem Griff, die verhindert, dass die Hand nach vorne auf die Klinge rutscht und die Hand vor den äußeren Kräften schützt die üblicherweise während des Gebrauchs auf die Klinge ausgeübt werden
  10. Stumpfes Ende – das Ende des Griffs, der für stumpfe Kraft verwendet wird
  11. Lanyard – (auch Schlüsselbandloch) ein Riemen, um das Messer am Handgelenk zu sichern

Quelle: Wikipedia

2. Englische Messerfachbegriffe

Quelle:
Messerfachbegriffe-englisch-blade-cutting-edge-choil-heel-guard-ricasso

Quelle: Bladeforums

50/50 Choil

Konzept des 50/50 Choil

Quelle: Vikingsword

Clip Point Klinge

Eine Clip-Point-Klinge ist eine Messerklinge, deren Klingenrücken konkav (einwärts gewölbt) zur Klingenspitze hin gebogen ist. Sie ist das Gegenteil der konvexen Drop-Point-Klinge.

Bowie-Messer mit Clip Point Klinge – Quelle: Wikipedia

Vorteile Clip Point

  • Sehr scharfe und kontrollierbare Spitze
  • Gut zum (durch-) stechen
  • Reichlich Schneidekante („Bauch“) zum Aufschneiden

Nachteile Clip Point

  • Spitze ist schmal und schwach

Drop Point Klinge

Eine Drop-Point-Klinge ist eine Messerklinge, deren Klingenrücken konvex (nach außen gewölbt) zur Klingenspitze hin gebogen ist. Diese Klingenform ist das Gegenteil der konkaven Clip-Point-Klinge, wie sie beim Bowiemesser vorhanden ist.

Drop Point Klinge – Quelle: Wikipedia

Vorteile Drop Point

  • Robuste Spitze, scharf und gut kontrollierbar
  • Reichlich Schneidekante („Bauch“) zum aufschneiden

Nachteile Drop Point

  • Die Spitze ist nicht so scharf wie bei einer Clip-Point Klinge
  • Weniger geeignet zum (durch-) stechen

Tanto Klinge

Unter einem Tanto versteht man ein gerades oder leicht gebogenes, einschneidiges japanisches Kampfmesser mit einer Klingenlänge von weniger als 30 cm. Im engeren Sinne bezeichnet es ein Messer mit Stichblatt, es dient also vornehmlich zum stechen nicht zum schneiden.

Tantos
Beispiele für Tanto-Messer – Quelle: Wikipedia

Vorteile Tanto

  • Extrem robuste Spitze
  • Grossartig zum Durchstechen harter Materialien

Nachteile Tanto

  • Keine Schneidkante („Bauch“) zum Schneiden
  • Schwer zu kontrollierende Spitze

Falsche Schneide

Eine falsche Schneide (false edge) ist ein Anschliff des Klingenrückens, der nicht scharf ist. Nicht zu verwechseln mit Fehlschärfe oder Schor/Schör !

Quelle: hier

Fehlschärfe (Ricasso)

Die Fehlschärfe (oder das Ricasso) ist das Stück der Klinge, wo vor dem Griff „die Schärfe fehlt“, d.h. kein Anschliff vorhanden ist.

Quelle: hier

Full Tang

Der Griff eines Messers oder eigentlich jedes Schneidwerkzeugs dient dazu dieses sicher halten und führen zu können. Jede Klinge hat eine Erweiterung die sich zum Teil oder vollständig in den Griff hinein erstreckt. Messer mit Teilerweiterungen (die sich also teilweise in den Griff erstrecken) nennt man „Stick Tangs“, d.h. der Griff ist nur aufgesteckt. Dem gegenüber werden Messer bei denen sich diese Erweiterung vollständig in den ganzen Griff und manchmal sogar noch darüber hinaus erweitern (oft oben und unten sichtbar) werden als „Full Tangs“ bezeichnet. Der Griff ist also nicht von hinten aufgesteckt sondern UMSCHLIESST die Erweiterung. Dies sorgt für einen wesentlichen besseren Kraftschluss und somit für eine sichere Führung. Weiterhin kann der Der Griff einen „Kropf“ beinhalten, ein Stück solides Material (normalerweise Metall), das sich vorne oder hinten am Griff befindet. Der Kropf, dient ebenfalls zur mechanischen Verstärkung des Messers. In deutsch unterscheidet man das Heft (= aufgesteckter Griff) vom Erl bzw. Angel, um den Herum der Griff angebracht wird. Siehe auch hier.

Schor

Das Schor (oder auch Schör) ist die konvex gebogene Rückenschneide am Ort von Steckrückenklingen.

Quelle: hier

3. Weitere Messer-Fachbegriffe

EDC-Messer

EDC kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung für Everday Carry und bedeutet soviel wie „immer dabei“. Ein EDC-Messer ist also ein handliches Messer, meist ein Klappmesser, zum immer dabei haben. Klappmesser deshalb damit es diskret eher in der Tasche getragen werden kann, als in einem Holster am Gürtel. Hierzu haben diese Messer oft einen (abnehmbaren) Federclip. Damit es unauffällig ist und nicht stört sollte es im eingeklappten Zustand nicht zu groß und auch nicht zu schwer sein.

FRN

Fiber-Reinforced Nylon – ein Polyamid-Kunststoff der beispielsweise für Griffe verwendet wird, siehe auch Zytel. Siehe auch hier.

G10 / G-10

G10 ist ein glasfaserverstärkter Kunststoff (kurz: GFK), der vor allem für leichte robuste Griffe Verwendung findet, aber auch für Klingen und sogar ganze Messer verwendet wird. Mehr dazu hier.

Speedsafe®

Ein von Ken Onion für Kershaw erfundener Mechanismus der einen Drehstab verwendet um die Klinge aus dem Griff zu bewegen. Ermöglicht ein sanftes und einfaches Öffnen mit einer Hand. Kein Springmesser. Detail zur Funktionsweise gibt es hier.

Swedge

Eine geschliffene, aber nicht scharfe Klingenoberseite.

Quelle: Wikipedia

Zytel

Zytel® ist ein Markenname für einen Polyamid-Kunststoff von DuPont™. Dabei handelt es sich um eine Art glasfaserverstärktes Nylon (FRN), ein thermoplastisches Material, das vom amerikanischen Chemieunternehmen DuPont™ eingeführt wurde. Zytel ist superstark, biege- und abriebfest und praktisch unzerstörbar. Außerdem ist es günstig! Mehr dazu hier.

4. Fachbegriffe rund um Stahl

Bainit

Bainit (benannt nach dem US-amerikanischen Metallurgen Edgar C. Bain) ist ein Gefüge, das bei der Wärmebehandlung von kohlenstoffhaltigem Stahl durch isotherme Umwandlung oder kontinuierliche Abkühlung entstehen kann.

Quelle: Wikipedia

CPM – was ist der CPM-Prozess?

Der berühmte CPM-Prozess von Crucible Industries wird zur Herstellung verschiedener Arten von hochwertigem Stahl verwendet, wobei die Anwender behaupten, dass seine Verfahren den herkömmlichen Schmelzverfahren weit überlegen sind. Der CPM-Prozess erzeugt ein Stahlpulver unter Verwendung eines Verfahrens namens Gaszerstäubung, bei dem geschmolzener Stahl durch Invertgasstrahlen zerstäubt (in Atome getrennt) und dann zu perfekt kugelförmigen Pulverpartikeln mit hohem Reinheitsgrad abgekühlt wird. Das Pulver wird dann durch den HIP-Prozess zu 100 Prozent dichten Presslingen verdichtet. Diese Presslinge werden dann durch eine Fräse zu Stangen verarbeitet.

Die Eigenschaften von Stählen, die durch dieses Verfahren hergestellt werden, sollen weitaus größer sein als die von konventionell geschmolzenen Stählen und eine verbesserte Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit, Zähigkeit und Bearbeitbarkeit bieten. Darüber hinaus ermöglicht dieses Verfahren die Herstellung von Legierungen mit einzigartigen oder verbesserten Eigenschaften, die mit herkömmlichen Verfahren der Stahlerzeugung nicht hergestellt werden können.

Duktilität

Unter Duktilität (abgeleitet vom lateinisch ducere, dt. ziehen) versteht ist die Eigenschaft eines Werkstoffs, sich unter Scherbelastung vor einem Bruch dauerhaft plastisch zu verformen.

Prinzipiell gibt es zwei mögliche Prozesse der plastischen Verformung von Kristallen, insbesondere für Metalle, nachdem die Last die Fließgrenze überschritten hat:

  • sie verformen sich biegsam, dann werden sie duktil genannt
  • sie verformen sich spröde und zerbersten, dann nennt man sie brüchig.

Das Verhalten wird üblicherweise im Spannungs-Dehnungs-Diagramm dargestellt.

Quelle: Wikipedia

Martensitischer Stahl

Martensit ist ein metastabiles Gefüge in Metallen und auch Nichtmetallen, das diffusionslos und athermisch durch eine kooperative Scherbewegung aus dem Ausgangsgefüge entsteht. Dabei muss das Material von der Temperatur einer Hochtemperaturphase (bei Stahl: γ-Phase, Austenit) unter die Gleichgewichtstemperatur zu einer Niedertemperaturphase (bei Stahl: α-Phase, Ferrit) abgekühlt (meist abgeschreckt) werden. Die Unterkühlung unter die Gleichgewichtstemperatur muss tief genug sein, um die notwendige Triebkraft für die athermische Phasenumwandlung zu erzeugen, muss aber auch schnell genug erfolgen, um Diffusionsvorgänge zu verhindern.

Quelle: Wikipedia

5. Weitere Begriffe

Batoning

Unter Batoning versteht man eine Technik zum Spalten von Holz (-prügeln) bei der ein Messer als Spaltmedium benutzt wird, als „Hammer“ dient ein Holzprügel. Diese Praxis erfordert, dass die Schneide des Messers aus einem sehr zähen Bruch- und kaltumformungsfesten Stahl (i.d.R. Werkzeugstahl) wie etwa CPM 3V hergestellt ist.

Copolymere

Copolymere sind Polymere, die aus zwei oder mehr verschiedenartigen Monomereinheiten zusammengesetzt sind und können in fünf Klassen unterteilt werden.

Copolymere – Quelle: Wikipedia

DLC-Beschichtung

DLC steht für Diamond Like Carbon – diamantähnlicher Kohlenstoff oder auch amorpher Kohlenstoff. Mehr dazu hier (Wikipedia).

PVD – Physikalische Gasphasenabscheidung

Der Begriff physikalische Gasphasenabscheidung bezeichnet als Oberbegriff verschiedene vakuum-basierte Beschichtungsverfahren in Dünnschicht. Mehr dazu hier (Wikipedia)

Wird sukzessive ergänzt …